Lernweisen des Kindes
Für Kinder im Kita-Alter gilt: „Der Weg ist das Spiel“: Spielen bedeutet für Kinder selbstbestimmt zu lernen und die eigene Neugier zu befriedigen. Kinder erwerben durchs Spielen Interesse, Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft. Sie üben beim Spielen:
- wählen und entscheiden (eigene Bedürfnisse wahrnehmen und umsetzen, z.B. Wahl des Spielpartners, Spielortes, Spieldauer, Spielrolle).
- Erlebnisse, Träume und Ängste verarbeiten (Erlebtes nachspielen, sich durch Bewegung, Mimik, Gestik und Sprache äussern).
- Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Mut gewinnen (Neues ausprobieren und wiederholen, Risiken eingehen, eigenes Tun mit Wertigkeit belegen).
- geistige Beweglichkeit (Zusammenhänge erkennen und nachvollziehen).
- Sozialverhalten (gemeinsam an einer Sache arbeiten, Rücksichtnahme, Kompromisse schliessen, mit Niederlagen und Erfolgen umgehen, Gefühle zeigen).
- Kreativität (Freude an der Umsetzung von Ideen entwickeln, Möglichkeiten zur Problemdifferenzierung und –lösung suchen und erkennen).
- motorisch-manuelle Fähigkeiten (den Körper und dessen Kräfte kennen lernen und gezielt einsetzen).
- Lernfähigkeit (durch das Spiel wird die Konzentration erhöht, die wiederum zur Lernfähigkeit führt).
Demzufolge erachten wir Kinder als wichtigste Konstrukteure ihrer Lernwelten. Bildung bedeutet in diesem Fall Selbstbildung in einem Setting, das von Erzieherinnen anregend entlang der Bedürfnisse und Interessen der betreuten Kinder gestaltet wurde.
Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder lassen sich im Freispiel besonders gut beobachten. Freispiel heisst, Spielkameraden und Spielzeug selbst aussuchen, das Tempo selbst bestimmen. Beobachten heisst für uns auch Dokumentieren, damit sowohl Beobachtungen als auch Massnahmen mit anderen Fachpersonen im Team besprochen und reflektiert werden können.
Von unserer Arbeitsweise sind fixe Lerneinheiten sowie gruppen- oder kitaübergreifende Curricula abzugrenzen, welche Unterricht oder Bildungsthemen nach einem vom aussen vorgegebenen (Lehr-)plan vorsehen. Da unsere Arbeit mit den Kindern in jedem Kontext zwangfrei ist, sehen wir von derartigen Handlungskonzepten bewusst ab.